Die mündliche Überlieferung berichtet, dass im Jahre 1887 in der Nacht von Schützenfestsonntag auf Montag der Schützenvogel von der Stange gestohlen worden ist. Die Diebe blieben lange Zeit unerkannt... Wie groß Enttäuschung, Wut und auch Zorn der Schützen waren, als sie am Montag zur Vogelstange kamen und den Diebstahl entdeckten, kann man sich leicht vorstellen.
Den Diebstahl des Schützenadlers nahm der damalige Sanitätsrat Schlüter aus Hallenberg zum Anlass, ein Gedicht zu verfassen. Aus dem Schützenadler wurde ein Kuckuck und so entstand das Hesborner Nationallied und zugleich Schützenlied!
Zu Hesborn hoch im Sauerland
berühmt als Kuckucksort,
flog neulich wie schon allbekannt,
der Schützenkuckuck fort.
Wie`s möglich war, ist sonderbar,
vielleicht wird's später offenbar.
Kuckuck, vallera!
Am Sonntag Abend saß er noch
auf seiner Stange fest
und schaut von seinem Standpunkt hoch
auf das vergnügte Fest.
Doch in der Nacht, eh man`s gedacht,
hat er sich still davon gemacht
Kuckuck, vallera!
Am Montag zog das Schützenheer
zum Stangenplatz hinaus;
jedoch kein Kuckuck Strecke mehr
die bunten Flügel aus.
Und groß und klein fing an zu schrei`n
Wo mag nur unser Kuckuck sein?
Kuckuck vallera!
Ja so ein Kuckuck ist verschmitzt,
das kann man klar hier schau`n.
Selbst einem, der aus Holz geschnitzt,
kann man so recht nicht trau`n.
Und die Moral von der Geschicht`
kommst du nach Hesborn, ruf bloß nicht:
Kuckuck vallera!
Drum Schützen Hesborns, habet acht,
wenn ihr ein Fest begeht,
was euer Schützenkuckuck macht,
ob er auch sicher steht.
Fliegt er davon, ihr wisst es schon,
ruft Liesen gleich und Medelon
Kuckuck vallera!
Dass einst der Kuckuck durchgebrannt,
hat allen Spaß gemacht.
Ein Dichter hat, wie allbekannt,
das Liedchen, drauf erdacht.
Und jedermann, der singen kann
stimmt gern das Kuckuckslied an:
Kuckuck vallera!
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